Sieht oldschool aus und fährt elektrisch

8 Monate, 3 Wochen her - 28. März 2024, auto motor und sport
Sieht oldschool aus und fährt elektrisch
Die Alpha Motor Corporation zeigte bereits vor einigen Jahren ein Modell namens Wolf. Dann wurde es still um das Projekt – bis jetzt. Nachdem die Kalifornier kürzlich eine Hardcore-Offroad-Version angekündigt hatten, folgen jetzt Informationen zum Basismodell.

Wer sich auf die Website der Alpha Motor Corporation verirrt, könnte meinen, dass da eine komplette Modellpalette von Elektroautos im stylishen Retro-Look existiert. Im Internet preist das kalifornische Unternehmen Limousinen, Kombis, Coupés und Geländewagen ebenso an wie einen Pick-up namens Wolf. Bei jeder Baureihe existieren sogar Modellvarianten, von denen es beim Wolf besonders viele gibt. Das Problem ist nur: In Serienproduktion befindet sich noch kein einziges dieser Fahrzeuge. Trotzdem wird Alpha Motor nicht müde, weitere Ableitungen seiner bereits präsentierten Fahrzeuge vorzustellen.

Alpha Motor Wolf RWD
So agiert Alpha Motor aktuell beim Wolf RWD. Hierbei handelt es sich um die Basisversion der bereits bekannten Pick-up-Baureihe, die – wie alle anderen Wolf-Varianten (der Viertürer heißt Wolf+) – ausschließlich mit zweitürigem Fahrerhaus und folglich zweisitziger Konfiguration erhältlich sein soll. Für den Oldschool-Look des Alpha Wolf RWD sorgen die angebotenen Pastellfarben in Kombination mit den Weißwandreifen, die in der Dimension 265/70 Aluminium-Felgen im 17-Zoll-Format umschließen.

Beim Alpha Wolf RWD sitzt der E-Motor an der Hinterachse und liefert dauerhaft 75 kW (102 PS) sowie 160 Newtonmeter. In der Spitze sind 100 bis 150 kW (136 bis 204 PS) und 350 Newtonmeter möglich. Der Alpha Wolf RWD soll in 4,8 Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h) beschleunigen und als Topspeed 201 km/h erreichen. Die Lithium-Ionen-Batterie bietet je nach Spezifikation eine Kapazität von 45 bis 100 Kilowattstunden, was eine Reichweite von 402 bis 563 Kilometern erlauben soll. Am Gleichstrom-Schnelllader tankt das Elektrosystem auf 350- oder 400-Volt-Basis im Höchstfall bis zu 300 kW nach. Die Bodenfreiheit beträgt gut 24 Zentimeter.

Alpha Motor Nightwolf
Bereits im Herbst 2023 kündigte Alpha Motor den Nightwolf an. Hier entwickeln die Kalifornier den Wolf zum besonders abenteuerlustigen Pick-up weiter, der auf seiner Ladefläche einen in Sachen Optik und Dimensionen perfekt angepassten Überbau mit einem seitlich montierten Klappspaten präsentiert. Auf dem Pritschenkoffer befindet sich eine Befestigungsplatte, welche das unterschiedlichste Zubehör aufnimmt. Beim abgebildeten Nightwolf trägt die Platte zwei Transportkoffer der Firma Roam. Auf dem Dach der Fahrerkabine schließt sich ein offener Gepäckträger an, an dessen vorderem Ende zwei KC-LED-Zusatzleuchten angebracht sind. Zwei weitere lichtspendende Pendants thronen auf dem vorderen Kuhfänger, der am hinteren Ende des Nightwolf ebenfalls eine Entsprechung findet.

Befindet sich der Alpha Nightwolf an seinem Bestimmungsort, lassen sich mehrere Solarpaneele aufklappen. Diese sind derart flexibel, dass ihre Position immer optimal auf die jeweilige Sonneneinstrahlung angepasst werden kann. Damit wird nicht nur das Outdoor-Equipment mit Energie versorgt, sondern bei Bedarf auch die Traktionsbatterie. Dem Hersteller zufolge lässt sich die Reichweite damit um etwa 24 bis 32 Kilometer pro Tag erhöhen. An das Gestell der Solaranlage lassen sich jedoch nicht nur passende -zellen, sondern auch andere Dinge anbringen; beispielsweise ein Segeltuch, falls ein zusätzlicher Sonnenschutz benötigt wird.

Alpha Motor Wolf Standardversion
In Standard- und RWD-Spezifikation kommt der Alpha Wolf auf eine Länge von knapp 4,83 Meter. Die Breite beträgt 1,90 Meter, während der Elektro-Pick-up 1,77 Meter in die Höhe ragt. Ganz entscheidend an einem Pick-up ist aber die Größe des Ladebetts. Hier gibt Alpha Motors eine Länge von 1,83 Meter und eine Breite von 1,58 Meter an. Die Ladebordwand ist knapp 43 Zentimeter hoch. Neben der Ladefläche bietet der Frunk unter der vorderen Haube einen weiteren Stauraum. In den üppig ausgestellten Radläufen stecken Räder von 16 bis 20 Zoll Durchmesser, die mit grobstolligem Gummi überspannt sind. Im Falle des Nightwolf kommen ab Werk 17 Zoll große und schwarz lackierte Räder aus der Atlas-Serie der auf Offroad-Felgen spezialisierten Marke Black Rhino zum Einsatz.

Zwischen den im unteren Bereich stark ausgeformten Sitzen und nur zwischen diesen macht sich eine Mittelkonsole mit klappbarer Armauflage und den obligatorischen Cupholdern breit. Das integrierte Staufach lockt mobile Endgeräte mit USB-Anschlüssen. Der Fahrer oder die Fahrerin greift in ein Multifunktions-Dreispeichen-Lenkrad und wird von einem Digital-Display per Anzeigen im Retro-Design mit Informationen gefüttert. Neben zwei Lenkstockhebeln ist der zentrale Touchscreen das Hauptbedienelement.

Zweimotoriger Wolf fährt schneller, aber kürzer
Im Gegensatz zur RWD-Version erhält der Standard-Wolf zwei Elektromaschinen und mutiert damit zum Allradler. Leistungsdaten nennt Alpha Motor nicht, aber mit Dual-Motor-Antrieb soll sich der Sprint auf 60 mph in nur 4,2 Sekunden erledigen lassen. Die Batterie ist hier ebenfalls zentral in den Rahmen eingelassen, in der Größe skalierbar und bietet bis zu 75 kWh Kapazität. Die maximale Reichweite soll zwischen 400 und 440 Kilometer betragen.

Reservierbar ist der Alpha Wolf bereits seit März 2021. Seine Publikumspremiere feierte er etwas später, und zwar am 24. August 2021 bei einem Event im Petersen Automotive Museum in Los Angeles. Die Preise für das RWD-Basismodell reichen von 36.000 bis 46.000 Dollar, was aktuell umgerechnet etwa 33.200 bis 42.400 Euro entspricht. Dann allerdings ohne Zubehör. Das umfasst neben dem Nightwolf-Equipment beispielsweise massive Rohr-Stoßfänger an Front und Heck sowie unter den Seitenschwellern. Zudem kann die Ladefläche mit einem Überrollbügel samt Zusatzscheinwerfern ausgerüstet werden.

Marktstart? Weiterhin unbekannt!
Ursprünglichen Planungen zufolge sollte die Serienfertigung des Alpha Wolf Ende 2023 anlaufen. Daraus wurde nichts: Bisher haben die Kalifornier lediglich die Fahrleistungen ihres Elektro-Pick-ups validiert. Aktuell fahren sie die Produktion von Prototypen hoch und bereiten die Vorproduktion vor. Wann der Wolf tatsächlich auf den Markt kommt, ist aber weiterhin unklar. Immerhin scheint sich das bisherige Phantom Alpha Motor Corporation allmählich in eine richtige Firma zu wandeln. Es gibt Investoren und erteilte Patente, zum Beispiel auf das modular aufgebaute Chassis. Mit der Anzahl der Vorbestellungen ist Alpha Motor eigenen Angaben zufolge hochzufrieden.

Fazit
Die Alpha Motor Corporation lässt auf den bereits vor einigen Jahren erstmals vorgestellten Elektro-Pick-up immer weitere Wolf-Derivate folgen. Bislang sind alle Modelle allerdings nur vorbestellbar. Zur Kundschaft ist noch keines gelangt. Bleibt zu hoffen, dass dem Start-up auf diesem Weg nicht der finanzielle Atem ausgeht.

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