Lotus Eletre: Hyper-SUV statt Superleicht-Sportler

2 Jahre, 8 Monate her - 31. März 2022, insideevs
Lotus Eletre
Lotus Eletre
Seit Jahrzehnten steht der Name Lotus in der Autowelt für kleine und besonders leichte Sportwagen. Jetzt schlägt der Autobauer ein gänzlich neues Kapitel in seiner Modellgeschichte auf.

Mit seiner 2017 erworbenen Tochter Lotus hat der chinesische Vielmarkenkonzern Geely Großes vor. Die Neuausrichtung der britischen Traditionsmarke haben bereits die beiden Sportwagen Evija und Emira eingeläutet. Nun folgt mit dem Eletre ein über fünf Meter langes SUV mit batterieelektrischem Antrieb. Lotus betritt damit in mehrfacher Hinsicht Neuland, handelt es sich doch um den ersten Fünftürer und zugleich das erste SUV, das die Briten in Serie bauen werden.

Vorgestellt wurde der Eletre mit einem zweimotorigen Allradantrieb mit 441 kW/600 PS. Der soll einen Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in weniger als 3 Sekunden erlauben, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 260 km/h. Lotus selbst bezeichnet den Eletre deshalb auch als Hyper-SUV. Um gut 600 Kilometer Reichweite zu gewährleisten, ist ein in 800-Volt-Architektur eingebetteter 100-kWh-Akku an Bord. Dank Schnellladetechnik soll an einer 350-kW-Ladesäule das Nachtanken für 400 Kilometer in 20 Minuten möglich sein.

Carbon und jede Menge Bytes
Die Alu-Karosserie wird mit diversen Carbon-Teilen ergänzt. Das Fahrwerk mit Fünflenkerachse hinten verfügt über elektronisch geregelte Dämpfer und eine Luftfederung. Gegen Aufpreis lassen sich 23-Zoll-Räder, Keramikbremsen, Niveauregulierung, Hinterradlenkung und ein aktiver Stabilisator bestellen. Ebenfalls optional sind digitale Außenspiegel. Schließlich bietet der Eletre mehrere Lidar-Sensoren, die automatisierte Fahrfunktionen ermöglichen werden. Wann und in welchem Umfang der neue Lotus sie einsetzen wird, ist noch unklar. Die Bordelektronik lässt sich mit Over-the-Air-Updates auf künftige Nutzungsszenarien anpassen.

Die Anzeigenwelten im Cockpit des Eletre setzen auf eine Kombination von Minidisplay hinterm Lenkrad, Head-up-Display und 15,1-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole. Der Fond lässt sich wahlweise mit klassischer Sitzbank für bis zu drei Personen oder alternativ mit zwei sportlich konturierten Einzelsitzen bestücken. Als Viersitzer bietet das E-SUV hinten eine breite Mittelkonsole mit Staufach, Getränkehaltern und 9-Zoll-Touchscreen. Dank 5,10 Meter Länge und gut drei Meter Radstand dürfte das Platzangebot mehr als ausreichend sein.

Einen Preis haben die Briten noch nicht genannt. Doch angesichts von Leistung, Reichweite und Ausstattung scheint ein sechsstelliges Niveau wahrscheinlich. Die Produktion im chinesischen Wuhan soll Ende des Jahres anlaufen und erste Exemplare Anfang 2023 an Kunden auch in Europa gehen. 

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