"Niemand kann kommen, niemand kann Zermatt verlassen", so Bürgermeisterin Romy Biner-Hauser. Etwa 13.000 Touristen sind vom Schnee eingeschlossen.
Der Zugverkehr von Visp Richtung Zermatt wurde eingestellt. In Visp mussten 20 Menschen in Sicherheit gebracht werden, weil Massen von Schlamm ihre Häuser bedrohten, wie die Einsatzbehörden berichteten.
Schulen und Skigebiet geschlossen
An Skifahren oder Wandern ist am Dienstag wegen der erhöhten Lawinengefahr nicht zu denken. "Das gesamte Ski- und Wandergebiet bleibt heute geschlossen", sagte Biner-Hauser gegenüber dem Schweizer Medium "20 Minuten". Die Einheimischen, vor allem jene der älteren Generation, seien an solche Situationen aber bereits gewöhnt und würden es gelassen hinnehmen.
Auch Schulen in dem Dorf bleiben am Dienstag geschlossen, wie Biner-Hauser bestätigt: "Viele Lehrpersonen wohnen außerhalb und können deshalb heute nicht zur Arbeit erscheinen." Evakuieren musste man bisher noch niemand, zwei Quartiere wurden aber gesperrt. Deren Bewohner müssten achtsam sein.
Lawinenabgang in Norditalien
Auch die norditalienischen Regionen Aostatal und Piemont sind laut Medienberichten von der Außenwelt abgeschnitten. Im Wintersportort Sestriere fiel binnen 48 Stunden mehr als zwei Meter Neuschnee. In der Nacht auf Dienstag traf dort eine Lawine ein fünfstöckiges Appartementgebäude nahe der Skistation und hinterließ Schneemassen in einigen Wohnungen. Von den 29 Menschen, die sich dort aufhielten, wurde zum Glück niemand verletzt.
Mure streift Zug in Südtirol
In Südtirol ging am Dienstag eine kleine Mure auf eine Bahnlinie der Vinschger Bahn ab, als gerade ein Zug vorbeifuhr. Eine Achse der Garnitur entgleiste, die 25 Passagiere blieben unverletzt. Die Bahnlinie war vorerst unterbrochen. Die Mure aus Erde und Steinen soll sich aufgrund der starken Niederschläge von der Böschung gelöst haben. Die ersten Aufräumarbeiten konnten am Dienstagvormittag bereits abgeschlossen werden.