Renault verpasst dem Mégane ein Facelift

4 Jahre, 9 Monate her - 05. Februar 2020, oe24
Renault verpasst dem Mégane ein Facelift
Franzosen rüsten ihren Kompakten ordentlich auf – inklusive Plug-in-Hybridantrieb.

Renault  beglückt seinen neuen Chef, Luca de Meo, zum Einstand mit der Überarbeitung eines wichtigen Modells. Konkret bekommt der aktuelle Mégane ein umfangreiches Facelift. Der kompakte Franzose tritt u.a. direkt gegen den neuen Seat Leon an, der als letztes großes Werk von De Meo bei Seat gilt. Wer am Ende die Nase vorne hat, werden die Verkaufszahlen zeigen.

Design

Die Modellpflege der Mégane-Baureihe (Fünftürer, Kombi und R.S.) fällt vor allem unterm Blech ziemlich umfangreich aus. Außen halten sich die Neuerungen in Grenzen. So leuchtet der Kompaktklassler künftig serienmäßig aus LED-Scheinwerfern. Die LED-Technik kommt auch bei den Nebellampen und den Rückleuchten zum Einsatz. Die Lufteinlässe und der Grill wurden ebenfalls modifiziert. Letzterer trägt nun stets Chromschmuck. Seitlich ist das Modelljahr 2020 an neuen Felgen (16 bis 18 Zoll) zu erkennen. Am Heck gibt es eine neue Leuchtengrafik sowie eine überarbeitete Schürze. Zudem wird die Farbpalette um drei neue Lackierungen erweitert. Die Sportvariante R.S. setzt wieder auf große Lufteinlässe, Nebelleuchten im Zielflaggenlook, eigenständige Logos, große Felgen, Diffusor, Sportauspuff und Dachkantenspoiler.

Innenraum

Im Cockpit geht es etwas moderner zu. Auf Wunsch gibt es nun auch im Mégane ein 10 Zoll großes digitales Kombiinstrument, das wir bereits aus dem Captur II kennen. Der bis zu 9,3 Zoll große Touchscreen ist nach wie vor im Hochkantformat montiert. Die Menüstruktur wurde etwas vereinfacht, Smartphones können via Android Auto oder Apple CarPlay integriert werden. Die separate Klimasteuerung wurde ebenfalls überarbeitet. Ein Hingucker ist der rahmenlose Innenspiegel, der aber den höheren Ausstattungsvarianten vorbehalten ist. Von den neuen Bezügen und Stoffen profitieren hingegen alle Versionen. Auf Wunsch gibt es nun auch einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz.

Assistenzsysteme

Bei den aktiven Assistenzsystemen wird der Mégane ebenfalls auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. So verfügt der Notbremsassistent jetzt auch über eine Fußgänger- und Radfahrererkennung. Zum Spurhalte-Warner gesellt sich ein Spurhalte-Assistent hinzu, der auch korrigierend eingreifen kann. Wer sich für den Autobahn- und Stauassistent entscheidet, kann sich teilautonom durch den Verkehr zirkeln lassen. Ein Müdigkeitswarner sorgt dafür, dass man dabei nicht einschläft. In Kombination mit einem Doppelkupplungsgetriebe gibt es auch einen adaptiven Tempomat mit Stop & Go-Funktion. Der neue Toter-Winkel-Warner, der nun auf Radar- statt mit Ultraschalltechnik setzt, und ein Querverkehrswarner fürs Ausparken runden die aktive Sicherheitsausstattung ab.

Erstmals mit Plug-in-Hybridantrieb

Unter der Haube sticht eine Neuheit besonders hervor. Renault bietet den Kompakten künftig auch als Plug-in-Hybrid (PHEV) an. Der Mégane „E-Tech“ kombiniert einen 1,6-Liter-Benziner und zwei Elektromotoren. Für die Kraftübertragung an die Vorderräder ist ein Automatikgetriebe verantwortlich. Wer die 9,8-kWh-Batterie vor der Abfahrt an der Steckdose, Wallbox oder Ladesäule vollständig auflädt, soll bis zu 50 km rein elektrisch fahren können. Im reinen Stadtverkehr verspricht Renault sogar eine E-Reichweite von 65 km (beides WLTP-Werte). Im reinen Elektromodus sind maximal 135 km/h möglich.

Weitere Antriebe

Bei der weiteren Antriebspalette ändert sich nicht allzu viel. Der gemeinsam mit Mercedes entwickelte 1,3 Liter-Turbobenziner ist wie gehabt mit 115, 140 oder 160 PS erhältlich. Die mittlere Variante gibt es optional auch in Kombination mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe – beim Top-Modell ist dieses serienmäßig verbaut. Neu hinzu kommt eine 100 PS Version dieses Vierzylinders. Sie markiert künftig den Einstieg in die Welt der Benziner. Wer lieber zu einem Diesel greift kann sich für einen 1,5-Liter-Blue dCi mit 95 oder 115 PS entscheiden.

Mehr Leistung für den R.S.

Bisher haben sich der normale Mégane R.S. und der R.S. Trophy in Sachen Leistung unterschieden – hier stand es 280 zu 300 PS. Nach dem Facelift leistet aber auch die Standard-Variante 300 PS. Das maximale Drehmoment hängt vom Getriebe ab. Bei der manuellen Sechsgangbox sind es 400 Nm, in Kombination mit der Doppelkupplung 420 Nm. Trotz Gleichstands bei der Leistung hat der R.S. Trophy nach wie vor seine Daseinsberechtigung. Wer nämlich das radikale Cup-Fahrwerk inklusive steiferem Chassis sowie die mechanische Vorderachssperre haben will, muss nach wie vor zum Trophy greifen.

Verfügbarkeit

Laut Renault kommt die Facelift-Version des Mégane im Sommer 2020 in den Handel. Das passt ziemlich gut. Denn Luca de Meo tritt den Chefposten bei Renault am 1. Juni an.

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