Mercedes stellt sein Portfolio Schritt für Schritt auf vollelektrische Fahrzeuge um. Ab 2025 wird es aus Stuttgart nur noch neue Elektro-Plattformen geben, im selben Jahr will man direkt drei neue Architekturen vorstellen:
Wann komplett Schluss mit dem Verbrenner sein soll, sagt Mercedes allerdings nicht – anders als andere Hersteller. Stattdessen macht der Autobauer diesen Zeitpunkt vom Markt abhängig. "Wir werden bereit sein, wenn die Märkte bis zum Ende des Jahrzehnts vollständig auf Elektroautos umstellen", so Mercedes-Chef Ola Källenius.
Acht Gigafabriken für die Akku-Produktion geplant
Weil mehr Elektroautos auch mehr Akkus bedeuten, will Mercedes eine neue, standardisierte Batteriegeneration entwickeln. Die soll in 90 Prozent der künftigen Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Um ausreichend Batteriezellen produzieren zu können, sollen mit Partnern weltweit acht Gigafabriken entstehen.
Diese drei Modelle werden in den kommenden Jahren wichtig:
1. Mercedes E-Klasse/E-Klasse T-Modell – die letzte ihrer Art
Seit 2016 ist die Mercedes E-Klasse der Generation W 213 auf dem Markt. Obwohl sie erst 2020 einer umfassenden Modellpflege unterzogen wurde, steht jetzt die sechste Generation an. Besonders wichtig für den deutschen Markt: Auch die neue E-Klasse wird es neben der Limousine als Kombi (T-Modell) geben.
Optisch ist der Benz kaum wiederzuerkennen. Zwar behält die neue E-Klasse die Drei-Box-Limousinen-Proportionen mit langer Motorhaube und weit nach hinten versetzter Fahrgastzelle. Sie wirkt jedoch deutlich moderner – vor allem an der Front mit dem Black-Panel-ähnlichen Einleger, der den Kühlergrill mit den Scheinwerfern verbindet. Der Kühlergrill ist optional auch beleuchtet. Der wichtigste Unterschied zwischen Limousine und T-Modell ist der Kofferraum, der schrumpft beim Kombi zwar leicht, fasst aber immer noch zwischen 615 und 1830 Liter.
Innen wird die E-Klasse zur Entertainment-Klasse, bietet eine riesige Display-Landschaft, die dem Hyperscreen ähnelt. Dazu kommen zahlreiche neue Features und Drittanbieter-Apps wie beispielsweise TikTok oder Zoom (mit integrierter Kamera), die direkt im Infotainment untergebracht sind.
Bei den Motoren gibt's die Wahl zwischen jeweils drei Mild- und Plug-in-Hybriden. Die preisliche Basis bildet weiterhin der E 200 mit 204 PS. Vorerst der einzige Diesel ist der 197 PS starke E 220 d (optional mit Allradantrieb 4Matic). Die Stecker-Modelle kommen mit Systemleistungen zwischen 313 und 381 PS. Die Preise sind noch nicht bekannt, der Einstieg dürfte aber bei rund 54.000 Euro liegen.
2. Mercedes EQG – der Verbrenner-Dino wird elektrisch
Auch an einem Urgestein geht die Entwicklung zur Elektromobilität nicht vorbei. Mit einer Studie hat Mercedes auf der IAA 2021 in München gezeigt, wie man sich in Stuttgart die elektrische G-Klasse vorstellt – den EQG. Das Design orientiert sich nah an der bisher kaum veränderten Ikone.
Auch die Geländefähigkeiten will Mercedes in die neue Zeit retten. Sperren, Untersetzung und Ähnliches bleiben also erhalten – Allrad ist natürlich gesetzt! Die gute Nachricht: Die Verbrenner-Version bleibt erst mal im Portfolio und soll parallel angeboten werden.
3. Mercedes Elektro-C-Klasse – die Mittelklasse-Limousine wird elektrisch
Man muss keine Glaskugel bemühen, um vorhersagen zu können, dass Mercedes an einer elektrischen C-Klasse arbeitet, die dann unter dem Namen EQC an den Start gehen dürfte. Die Stuttgarter haben inzwischen einen Großteil ihres Portfolios unter Strom gesetzt, vom Kompakt-SUV EQA bis zur Luxuslimousine EQS. In der volumenstarken Mittelklasse aber überlassen sie das Feld derzeit noch Tesla Model 3 und BMW i4. Dass sich das – voraussichtlich schon 2025 – ändert, ist also nur logisch.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Elektro-C-Klasse eine kleinere Version des EQE oder EQS wird, gilt als gering. Viel eher könnte sich die Mittelklasse-Limousine an der Studie EQXX orientieren, die konsequent auf optimale Aerodynamik setzt – was auch das sprichwörtlich etwas schräge Heckdesign erklärt.
Unter dem schnittigen EQC-Blech steckt die neue MB.EA-Architektur für mittlere und große Fahrzeuge, die 800-Volt-Technik und weiterhin eher konventionelle Radialfluss-Motoren mit voraussichtlich 250 bis 500 PS bieten wird. Zudem soll die Energiedichte der Akkus deutlich gesteigert werden, was dazu führt, dass ein 100-kWh-Akku im EQC im Idealfall bis zu 1000 Kilometer Reichweite ermöglichen soll.
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