Kangoo-Adaption kommt mit langem Radstand

6 Monate, 1 Woche her - 09. Mai 2024, auto motor und sport
Kangoo-Adaption kommt mit langem Radstand
Der Renault Kangoo bekommt ein weiteres Schwestermodell. Nach dem Citan bei Mercedes wird aus dem Franzosen der Townstar bei Nissan. Den gibt es als Benziner und in der Elektroversion auch mit langem Radstand.

Das Nissan-Modellprogramm für leichte Nutzfahrzeuge lehnt sich schon lange am Renault-Portfolio an. Mit dem Start des neuen Kangoo bei Renault führte auch Nissan Anfang 2022 einen Nachfolger für den NV250 ein. Der basiert wieder auf dem französischen Kleintransporter, tritt aber neu unter dem Namen Townstar an. Der reiht sich damit neu in die Star-Nomenklatur der Japaner ein, die bislang die Modelle Interstar und Primastar umfasste.

Nur das Gesicht ist neu
Wenig überraschend erinnert der Nissan Townstar an den Kangoo. Zum Japaner macht den Townstar ein neues Gesicht. Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer nehmen einen neuen Kühlergrill mit Wabengitter-Struktur in die Mitte. Der versucht, das typische V-Motion-Frontdesign aufzugreifen. Abgerundet wird die Anpassung durch eine neue Schürze mit integrierten Tagfahrleuchten. Als erstes europäisches Modell trägt der Townstar zudem das neue Nissan-Markenlogo, das auch den Ariya ziert. Die Heckansicht übernimmt der Townstar quasi unverändert vom Kangoo.

Als Pkw und Transporter
Zu haben ist der neue Nissan Townstar als verblechtes Nutzfahrzeug oder als verglaster Kombi für den Personentransport mit bis zu sieben Sitzplätzen. Im Angebot finden sich zwei Radstände, wobei die Langversion des verglasten Kombis den Namenszusatz Evalia wiederbelebt. Als kurzer Transporter bietet der Townstar bis zu 3,9 Kubikmeter Laderaum, der von einer verstellbaren Trennwand begrenzt wird. Die Version mit 38 Zentimeter längerem Radstand (Gesamtlänge: 4,91 Meter) bietet bis zu 4,9 Kubikmeter Stauraum. Zwei Europaletten sollen hineinpassen, die Zuladung erlaubt bis zu 800 Kilogramm Ladegut. Die hinteren Schiebetüren werden, im Vergleich zur kürzeren Karosserievariante, um 18 Zentimeter breiter. Das erleichtert den Zustieg in die dritte Sitzreihe. Optional gibt es hier zwei zusätzliche Plätze, die sich umklappen oder ausbauen lassen. Damit wird der Van zum Siebensitzer. Bei voller Bestuhlung soll der Kofferraum ein reisetaugliches Volumen von 500 Liter vorhalten. Mit ausgebauten Sitzen im Fond stehen bis zu 3.750 Liter für Ladung zur Verfügung.

Die Anhängelast wird mit bis zu 1,5 Tonnen angegeben. Zwei seitliche Schiebetüren vereinfachen das Entladen des Transporters. Am Heck finden sich je nach Modellvariante eine nach oben öffnende Heckklappe oder asymmetrisch geteilte und sich um 180 Grad öffnende Flügeltüren. Intelligente Stauraumlösungen und ein spezielles Fach für Büroutensilien schaffen Ordnung an Bord.

Die Pkw-Variante bietet bis zu 775 Liter Stauraum, komfortable Sitze und hochwertige Türverkleidungen. Die Cockpit-Gestaltung mit dem aufgesetzten Touchscreen und der hochgelegten Bedieninsel mit Schaltknauf übernimmt Nissan 1:1 aus dem Kangoo. Auch der Kombi kommt mit zwei Schiebetüren, aber immer mit großer Heckklappe. Zudem verfügt er über eine Dachreling.

Elektro oder Benziner
Wahlfreiheit besteht auch beim Antriebskonzept. Neben Versionen mit einem 1,3-Liter-Turbobenziner mit 130 PS, 240 Nm Drehmoment und manuellem Sechsgang-Getriebe ist der Townstar seit 2023 auch als reine Elektroversion zu haben, die den e-NV200 ersetzt. Der E-Motor leistet 90 kW und bietet 245 Nm Drehmoment. In Kombination mit einer 45 kWh großen Batterie sind Reichweiten von bis zu 300 Kilometern (WLTP) drin. Bei einer Ladeleistung von 80 kW kann das Elektrofahrzeug – der Townstar setzt auf CCS-Ladetechnik – an Gleichstrom-Schnellladesäulen in 37 Minuten auf 80 Prozent der Batteriekapazität geladen werden. Für das Laden mit Wechselstrom verfügt der Townstar über ein Bordladegerät mit wahlweise 11 oder 22 kW.

Preise und Marktstart
Wie für alle neuen Nutzfahrzeuge gewährt der japanische Automobilhersteller auch auf den Townstar eine europaweite Fünf-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer Laufleistung, die auch für die Pkw-Version gilt. Für die Elektrovariante gilt darüber hinaus eine Acht-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer auf die Batterie. Gebaut wird der Nissan Townstar zusammen mit dem Renault Kangoo im französischen Werk Maubeuge nahe der Grenze zu Belgien. Die Preise für den Townstar als Kastenwagen starten ab 21.830 (netto), die Langversion kostet ab 23.920 Euro (netto). Die Pkw-Variante ist zu Preisen ab 27.800 Euro (brutto) zu haben. Für die Elektroversion des Transporters ruft Nissan wenigstens 40.163 Euro (brutto) auf. Die Langversion kostet ab 41.769 Euro (brutto). Seit Juli 2023 ist auch die Pkw-Variante des E-Transporters bestellbar. Sie steht mit einem Grundpreise von 39.990 Euro (brutto) in der Angebotsliste. Ausgeliefert wird der E-Kombi seit Herbst 2023.

Fazit
Nissan bringt mit dem Townstar einen neuen Transporter, der den Kangoo-Bruder NV250 sowie den elektrischen e-NV200 ablöst. Die Produktion zieht von Spanien nach Frankreich um. Der Townstar ist als Nutzfahrzeug und in einer Pkw-Version zu haben. Auch eine reine Elektroversion wird angeboten.

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