Zwar gilt im Auto theoretisch der Spruch „erlaubt ist, was gefällt“, auch am Fahrersitz, aber nicht adäquate Fußbekleidung kann zuerst zu einem Unfall und dann zu rechtlichen und finanziellen Konsequenzen führen. Denn unter Umständen steigt die Versicherung aus.
Es mag bequem sein, bei Hitze mit Sandalen, Flip-Flops oder anderem luftigem Schuhwerk Auto zu fahren oder aufs Fahrrad zu steigen. Aber: „Nicht alles, was bei den sommerlichen Temperaturen komfortabel ist, eignet sich auch zum Lenken eines Fahrzeuges. Auch wenn es laut Gesetz nicht direkt verboten ist, sollten Fahrzeuglenker hier kein Risiko eingehen“, sagt ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner.
Grundsätzlich darf jeder ein Auto, Motorrad oder Fahrrad nur in einem Zustand bedienen, in dem es sicher beherrschbar ist. Rechtliche Konsequenzen sind dann denkbar, wenn ein Verkehrsunfall durch ein bestimmtes Schuhwerk zumindest mitverursacht wurde. „Dazu zählen Fälle, in denen eine andere Fußbekleidung das Unglück hätte verhindern können“, hält die Juristin fest. Dann gibt es zudem versicherungsrechtliche Konsequenzen - unter Umständen bezahlt die Versicherung entstandene Schäden nicht.
High Heels, Schlapfen und Bergschuhe?
„Es gibt drei Arten von Schuhen, die zum Autofahren nicht empfehlenswert sind“, erläutert Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. Mit sehr hohen Absätzen ist die Ferse instabil. Bei offenen Schuhen wie Flip-Flops, Badeschlapfen oder Sandalen besteht die Gefahr, dass sich das Pedal zwischen Schuh und Fuß verheddert. Außerdem hat man ebenfalls kaum Halt.
Und mit sehr klobigen Schuhen hat ein Lenker kein Gefühl für die Pedale. „Gerade in Schreck- und Notsituationen sollte man automatisch das richtige Pedal treten. Da ist keine Zeit zum Korrigieren“, betont der Fahrtechnik-Profi. Barfuß zu fahren ist auch keine gute Idee. Bei einer Gefahrenbremsung kann so der erforderliche Druck auf die Pedale nicht ausgeübt werden und der Fuß rutscht leichter vom Pedal.
Tipp: Ersatzschuhe im Auto haben
„Autofahrer sind am besten mit einem Schuh aus festem und bequemem Material, mit guter Passform und flacher, dünner, rutschfester Sohle unterwegs. Das sorgt für einen guten Halt, verhindert das Einfädeln zwischen den Pedalen und sorgt für optimale Kraftübertragung auf die Pedale“, so Frisch. Er rät, zur Sicherheit ein Paar „fahrtaugliche“ Schuhe im Auto zu haben, auf die man vor Fahrtantritt wechseln kann. „Die ausgezogenen Schuhe sollten sicher verstaut werden - am besten im Kofferraum oder im Fußraum des Beifahrers. Keinesfalls dürfen sie im eigenen Fußraum liegen, dort können sie sich unter den Pedalen verklemmen.“
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