Milano kommt elektrisch und als Mildhybrid
Die Ankündigung, dass Alfa Romeo 2027 elektrisch werden soll, dürfte viele Fans überrascht haben. Jetzt geht die italienische Traditionsmarke einen ersten Schritt in diese Richtung und hat ihr erstes Elektroauto vorgestellt. Nicht, wie von einigen Alfisti insgeheim erhofft, mit einem neuen Sportwagen, sondern dem Trend entsprechend per kleinem SUV. Das hört auf den Namen Milano – ist also nach Alfas Heimatstadt benannt – und kommt auch elektrisch.
Auch, denn so ganz löst sich Alfa nicht vom Verbrenner, bietet das Auto auch als Mildhybrid an. Was ebenfalls dem aktuellen Trend entspricht.
Marktstart noch im Frühjahr 2024
Genaue Infos zum Marktstart gibt es noch nicht. In Italien sind die Bestellbücher direkt mit der Weltpremiere geöffnet worden, bei uns soll das Auto "in Kürze" zu kaufen sein. Das SUV dürfte also noch im Frühjahr bei den Händlern stehen. Und zwar zunächst als Sondermodell "Speciale".
PREIS
Milano wohl kein Schnäppchen
Offizielle Preise gibt es noch nicht, doch AUTO BILD geht davon aus, dass der Alfa Romeo Milano kein Schnäppchen wird. Für den Mildhybriden ist mit einem Basispreis um die 34.000 Euro zu rechnen, die vollelektrische Version dürfte über 40.000 Euro kosten.
DESIGN
Hingucker ist der Grill
Wie bei den anderen Kreationen aus dem Hause Stellantis sieht man auch dem Milano die enge Zusammenarbeit der Marken an. Darum erinnert die Grundform stark an Peugeot 2008, Fiat 600e und Opel Mokka. Unterstützt wird dieser Eindruck noch durch das Schwarz abgesetzte Dach.
Einen besonderen Hingucker liefert Alfa aber an der Front. Die ikonischen Alfa-Insignien mit Schlange und Kreuz, abgeleitet von den Wappen der Stadt und des früheren Herzogtums Mailand, verschließen optisch den Grill. Der behält seine typische Form und wird zusätzlich, hinter den ausgefrästen Alfa-Symbolen, von einem Wabengitter verschlossen.
Die Scheinwerfer sind beim Milano in ein Designelement eingefasst, dass den Grill wie eine Klammer einrahmt. Das Tagfahrlicht setzt sich aus verschiedenen Lichtbalken zusammen. Je drei Stück unterhalb der Motorhaube, einer unter den Hauptscheinwerfern mit Matrix-LEDs und einem senkrechten an der Seite.
Beim Kennzeichen bricht der Milano mit einer Tradition
Der untere Lufteinlass erstreckt sich über die gesamte Breite der Front und wird von senkrechten Luftschlitzten flankiert. Mit dem Milano nimmt Alfa zudem scheinbar Abschied von einer Tradition, die man 1997 mit dem: Das Nummernschild ist beim Kompakt-SUV nicht mehr seitlich angebracht sondern mittig.
Beim Heck haben sich die Designer von der Giulia TZ inspirieren lassen. Ausdruck davon ist ein dunkel abgesetztes Designelement unter der Heckscheibe, dass einen Bogen nach unten beschreibt. Es beherbergt die Rücklichter mit reduzierter Signatur. Dahinter befindet sich ein großer Kofferraum –Alfa wirbt mit dem größten Ladevolumen seiner Klasse. 400 Liter passen in das Gepäckabteil.
Die Abmessungen auf einen Blick:
ANTRIEBE
Topmodell "Veloce" leistet 240 PS
Den Alfa Romeo Milano gibt es als Elektroauto oder als Mildhybrid. Die reine Elektro-Version – Milano Elettrica – gibt's wiederum in zwei Varianten: mit 156 PS (115 kW) oder als Topmodell "Veloce" mit 240 PS (177 kW). Letztere wird jedoch nicht direkt zum Marktstart verfügbar sein.
Der Akku fasst in beiden Fällen 54 kWh. Die Reichweite geben die Italiener mit über 410 Kilometern an, an einem Schnellader soll er in unter einer halben Stunde von zehn auf 80 Prozent geladen sein. Weitere technische Daten bleibt uns Alfa aktuell noch schuldig.
Mit Verbrenner leistet das SUV 136 PS (100 kW). Zur Abgrenzung nennt Alfa ihn Milano Ibrida. Das Herzstück seines Mildhybridsystems ist ein 1,2 Liter großen Dreizylinderbenziner. Den unterstützt ein Elektromotor im Sechsgang-DKG mit 21 kW und eine 48-Volt-Batterie. Auch hier müssen wir uns für weitere technische Daten gedulden.
Dafür gibt es ein anderes interessantes Detail. Mit 48-Volt-System wird es das SUV später auch mit Allradantrieb (heißt bei Alfa nach wie vor Q4) geben.
AUSSTATTUNG
Sportlicher Innenraum mit viel Alfa-DNA
Im Innenraum vereint Alfa geschickt die Marken-DNA mit der Neuzeit. Den volldigitalen Tacho bildet zwar ein 10,25 Zoll großer Bildschirm, der ist aber in ein Designelement mit Kreisen an den Seiten eingefasst, sodass im ersten Augenblick Rundinstrumente suggeriert werden. Fernglas-Design ("cannocchiale") nennt Alfa das. Der gleichgroße Infotainmentbildschirm ist dem Fahrer zugewendet.
Die Software dahinter soll intuitiv bedienbar sein und sich per Drag-and-Drop anpassen lassen, sodass jeder Fahrer eine eigene Startseite mit den Funktionen, die für ihn wichtig sind, erstellen kann. Wie gut das funktioniert, werden wir beim ersten Test überprüfen. Zur Schnellwahl steht noch eine ganze Batterie an Tasten unter dem Display zur Verfügung. Die gibt es auch auf den Speichen des unten leicht abgeflachten Lenkrads. Die Mittelkonsole ist reduziert und wirkt sportlich-elegant. Sie mündet in eine Ladeschale fürs Smartphone.
Ausstattung: Milano will Sport und Komfort vereinen
Der Milano soll sportlich und komfortabel sein. Für die Sportlichkeit sollen ein Torsen-Sperrdifferenzial, eine Sportbremse und eine dynamisch abgestimmte Lenkung sorgen. Komfort bringen verschiedene Assistenten deren Herzstück vor allem die Frontkamera und das Frontradar sind. Alfa verspricht ein außerdem halbautomatisches Parksystem.
Elektro-Milano ist ab Werk tiefer
Beim vollelektrischen Milano legen die Italiener für das Topmodell "Veloce" zudem noch verstärkte Stabis vorn und hinten drauf. Er steht auf 20-Zoll-Reifen, die für Elektroautos entwickelt wurden, bekommt Sportbremsen und ist tiefer als sein Mild-Hybrid-Bruder. Der Elektro-Milano bekommt ein Sportfahrwerk, das serienmäßig 25 Millimeter tiefer ist.
Sondermodell Speciale zum Marktstart
Der Milano geht zunächst als Sondermodell "Speciale" in den Verkauf. Das Außendesign hebt sich durch Akzente in Mattschwarz und Rot ab. Dann gehören zur Serienausstattung 18-Zöller im typischen Loch-Design, ein Lederlenkrad und verschiedene Komfort-Features, wie der elektrisch einstellbare Fahrersitz mit Massagefunktion, die elektrische Heckklappe mit Gesten-Steuerung und ein schlüsselloses System. Mit dem lässt sich das Auto öffnen und der Motor starten.
Die Schlange ist überall
Ein liebevolles Detail der Launch-Edition: Die Alfa-Schlange ist im gesamten Innenraum präsent. Mittig ziert sie die klassisch gestalteten, runden Luftausströmer, zusammen mit dem Kreuz ist sie in die Kopfstützen der (optionalen) Sabelt-Sportsitze gestickt oder an den Seiten des Armaturenbretts zu finden.
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