Bei abnehmendem Mond geschlägert, aus nachhaltigem Anbau, alles Dinge, die den Preis eines Christbaums steigern. Richtig teuer kann er aber werden, wenn man ihn nicht richtig transportiert. Und da ist noch nicht einmal von übermäßigem Punschkonsum vor der Fahrt die Rede.
Fast der Viertel der Österreicher stellen auch heuer wieder einen Baum auf, wie eine ÖAMTC-Umfrage ergeben hat. Außerdem hat sie herausgefunden, dass, 82 Prozent von ihnen das gute Stück im Auto nach Hause führen. Das ist praktisch, aber nicht immer leicht. Und der eine oder andere wird danach froh sein, nicht von einem Uniformierten aufgehalten worden zu sein, wenn er sich überhaupt Gedanken über angemessene Ladungssicherung gemacht hat.
Auf die Frage, ob es beim Transport bereits Probleme gegeben hat, verneinten 82 Prozent der Befragten. Allerdings gaben sieben Prozent an, Transport-Schwierigkeiten gehabt zu haben: Das Problem lag meist im Verhältnis von Baum- zu Autogröße, sprich der Baum war zu groß. Oder das Auto zu klein. Weiters wird Verschmutzung im Auto als Störfaktor beim Transport angegeben. Vielen war der Baum schlicht zu schwer zum Tragen.
ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner mahnt: „Wie jedes Ladegut im bzw. am Fahrzeug muss auch ein Weihnachtsbaum vorschriftsmäßig gesichert werden. Andernfalls drohen Strafen von bis zu 5000 Euro. Werden andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, weil beispielsweise ein schlecht gesicherter Baum auf die Straße fällt, ist sogar eine Vormerkung im Führerscheinregister möglich.“
Tipps für sicheren Baumtransport
Auf dem Autodach: Beim Transport am Dach sollte der Baum im Netz bleiben und mit der Baumspitze nach hinten zeigend von breiten, widerstandsfähigen Textilspanngurten mit Metallverschluss vorn und hinten am Gepäckträger montiert werden - nicht geeignet sind Gummispanner. Ragt die Ladung mehr als einen Meter über die Fahrzeuglänge hinaus, muss sie mit einer entsprechenden Tafel gekennzeichnet werden. Bei Dunkelheit oder Dämmerung sind zusätzliche Beleuchtung und Reflektoren notwendig, damit die Ladung gut erkennbar ist. „Die Breite des Fahrzeugs darf vom Baum um 20 Zentimeter je Seite überragt werden, die Rückspiegel nicht eingerechnet“, so Pronebner.
Im Auto: Beim Transport im Fahrzeuginneren sollte der Baum gut verzurrt und möglichst quer zur Fahrtrichtung gelagert werden. „Wichtig ist, dass Lenker trotzdem gut sehen können - die freie Sicht nach vorne und zur Seite bzw. in den Rückspiegel muss möglich sein“, warnt die Juristin. „Ist das Heckfenster verdeckt, muss zumindest die Sicht durch die beiden Seitenspiegel gut möglich sein.“ Handbremse, Schalthebel und Bedienelemente müssen problemlos bedienbar sein. Bleibt während des Transports die Heckklappe geöffnet, ist darauf zu achten, dass Rückleuchten und Blinker sichtbar bleiben und das Kennzeichen lesbar ist. Auf jeden Fall sollte die Heckklappe nach unten gespannt werden, am besten auch mit Textilspanngurten.
Mit dem Lastenfahrrad: Auch für den beliebter werdenden Transport per Lastenrad gilt: Sicherheit geht vor. „Wichtig ist es, dass der Baum nicht die Sicht des Radlers stört und sich nicht selbstständig macht. Daher auf jeden Fall den Weihnachtsbaum auch am Lastenrad gut verzurren“, sagt die Expertin. „Sollte beim Transport dennoch ein Schaden entstehen, zum Beispiel an parkenden Fahrzeugen, ist dieser im Regelfall durch eine Privathaftpflichtversicherung des Fahrradfahrers gedeckt.“
Wer seinen Baum vor der Haustür kaufen kann, hat’s noch leichter: Zwölf Prozent transportieren ihren Weihnachtsbaum zu Fuß nach Hause. Rund zwei Prozent tun sich die Schlepperei in öffentlichen Verkehrsmitteln an. Da hat man sich dann auch gleich einen Glühwein verdient.
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