BMW i4: So kommt der Model-3-Gegner

4 Jahre, 8 Monate her - 03. März 2020, oe24
BMW i4: So kommt der Model-3-Gegner
Elektro-Limousine soll mit 600 km Reichweite und satter Performance punkten.

BMW hat endlich den i4 vorgestellt. Offiziell handelt es sich zwar noch um eine seriennahe Studie (Concept i4), doch die Elektro-Limousine wird fast genau so auf den Markt kommen. Die technischen Daten stehen ohnehin bereits fest. Der i4 rollt ab 2021 neben dem aktuellen 3er (Touring) und dem kommenden 4er in Bayern vom Band. Er kommt also etwas später als der  iX3 , der in China gebaut wird und noch heuer an den Start geht. BMW hat mit dem i4 eindeutig das Tesla Model 3 im Visier.

Design

Optisch gibt es zwar noch Parallelen zur 2017er-Studie "i Vision Dynamics", deren Design wurde für den Serien-i4 aber noch etwas entschärft. Vorne sticht natürlich die (zu) große, geschlossene Doppelniere ins Auge. Da keine Kühlung für einen Verbrennungsmotor nötig ist, dient sie nun vor allem als Fläche, in der Sensoren verbaut sind. Die riesige Ausgestaltung der Niere polarisiert die Fangemeinde. Doch diese muss sich an dieses Design gewöhnen – ob sie will, oder nicht. Denn auch beim normalen 4er, der ab Herbst startet, kommt sie zum Einsatz. Bei den Scheinwerfern wird das klassische Vieraugengesicht neu interpretiert. Hier setzen die Designer auf je zwei frei stehende LED-Leuchtelemente pro Seite. Die fließende Seitenansicht mit der nach hinten abfallenden Dachlinie orientiert sich an den aktuellen Gran Coupé -Modellen der Münchner. Die Türen werden über klassische Griffe geöffnet – in der Studie gab es dafür noch Sensoren. Das Heck des Concept i4 ist flach und breit gestaltet. Das verleiht dem Fahrzeug Dynamik. Die schmalen L-förmigen Heckleuchten erinnern an den aktuellen 3er. Neu sind die eingezogenen Flächen unterhalb der Leuchten. Sie sollen in Kombination mit integrieren vertikalen Luftauslässen und der Abrisskante für eine gute Aerodynamik sorgen. Letztere ist bei Elektroautos ja besonders wichtig.

Innenraum

Das Interieur der seriennahen Studie wird sich ebenfalls kaum noch verändern. Lediglich einige Materialien und die Farbkombination sind noch Show. Der Rest ist bereits Serienstandard. BMW-Fahrer werden sich auf Anhieb zurechtfinden. Ein Highlight ist das gebogene Display des digitalen Kombiinstrumentes, das wie bei Mercedes eine Einheit mit dem Informationsdisplay rechts daneben bildet. Letzteres verfügt auch über eine Touchfunktion. Für die Anzeige stehen drei Modi (Core, Sport und Efficient) zur Verfügung, die sich nach dem gewählten Fahrprogramm richten und die entsprechenden Informationen anzeigen. Die zusammenhängende und auf den Fahrer ausgerichtete, fast rahmenlose Display-Landschaft wirkt edel und modern zugleich. Dank entspiegeltem Glas sollen die Anzeigen auch bei Sonneneinstrahlung ablesbar bleiben. Leider erliegt nun auch BMW dem Trend, auf so gut wie alle mechanischen Knöpfe zu verzichten. So sind nahezu alle Bedienfunktionen in das Display integriert, sogar die Klimabedienung funktioniert jetzt per Touchbedienung. Vorteil gegenüber der Konkurrenz: Der geniale iDrive-Dreh/Drücksteller auf der Mittelkonsole bleibt erhalten. Natürlich wird es auch das viel gelobt Head-up-Display geben. Für den Fond verspricht BMW den Mitfahrern ein großzügiges Raumgefühl mit für Coupé-Verhältnisse unerwarteter Kopf- und Beinfreiheit. Das werden wir bei einem Test überpfürfen. Integrierte Kopfstützen vorne wie hinten betonen die Sportlichkeit.

Antrieb

Beim Antrieb bietet die seriennahe Studie keine Überraschungen. Diesen hat BMW bereits vor einigen Wochen verraten . Laut dem Hersteller erzeugt der für die Limousine bzw. das viertürige Coupé entwickelte Elektromotor eine Höchstleistung von rund 390 kW (530 PS). So gerüstet, soll der i4 in etwa 4,0 Sekunden von null auf 100 km/h springen und eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 200 km/h erreichen. Bestandteil der fünften eDrive-Generation ist außerdem ein neu konzipierter Hochvoltspeicher mit aktuellster Batteriezellen-Technologie. Die neue Batterie soll extrem flach bauen, ist im Unterboden integriert und sorgt damit für einen tiefen Schwerpunkt. Bei einem Gewicht von rund 550 Kilogramm weist sie einen Energiegehalt von rund 80 kWh auf. Damit soll der i4 eine Reichweite von rund 600 Kilometern erzielen und liegt somit fast auf dem Niveau des Tesla Model S .

Neben der Leistung und der Reichweite spielt bei Elektroautos vor allem das Aufladen eine entscheidende Rolle. Und auch hier scheinen die Münchner ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. Die Batterie ist auf eine Ladeleistung von bis zu 150 kW ausgerichtet. Damit lässt sie sich laut BMW in rund 35 Minuten auf rund 80 Prozent aufladen. Dies entspreche einer Ladedauer von rund sechs Minuten für eine Reichweite von 100 Kilometern, so der Hersteller. Auf folgende Aspekte legt BMW besonderen Wert: Der Elektromotor wird ebenso wie die Ladeeinheit und die Hochvoltbatterie von in Eigenregie entwickelt.

Produktion

Die Serienproduktion des neuen i4 startet 2021 im BMW-Stammwerk in München. Insgesamt investiert das Unternehmen rund 200 Millionen, um die Serienfertigung der Elektrolimousine zu realisieren. Ein genauer Termin für die Markteinführung und einen Preis hat BMW noch nicht verraten.

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