In den letzten Monaten haben zahlreiche Autobauer und Nationen ihre Pläne für das Aus von Verbrennungsmotoren vorgelegt . In Norwegen dürfen beispielsweise ab 2025 keine Diesel und Benziner mehr neu zugelassen werden, in der gesamten EU soll es 2035 soweit sein. Die heimische Verkehrsministerin Leonore Gewessler hofft auf das Jahr 2030. Ab diesem Zeitpunkt wollen auch viele Hersteller (zumindest in Europa) nur noch reine Elektroautos verkaufen - einige bereits früher. Nun kam dieses Thema auch in der heißen Phase der Weltklimakonferenz in Glasgow auf den Tisch. Dabei konnten sich zahlreiche Teilnehmer offenbar auf ein fixes Datum für das weltweite Aus für Autos mit Verbrennungsmotoren einigen.
Große Autobauer an Bord
24 Staaten, sechs große Auto-Hersteller sowie einige Städte und Investoren wollen sich auf ein Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennermotor festlegen, wie der britische Gastgeber des Klimagipfels mitteilte. Demnach wollen die beteiligten Regierungen (Österreich ist mit dabei, Deutschland nicht) "darauf hinarbeiten, dass alle Verkäufe von neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis zum Jahr 2040 weltweit und in den führenden Märkten bis spätestens 2035 emissionsfrei sind". Die Autokonzerne sollen demnach anstreben, spätestens 2035 in führenden Märkten nur noch emissionsfreie Autos und Vans zu verkaufen. Zu den beteiligten Unternehmen gehören der britischen Mitteilung zufolge Mercedes , Ford , Volvo , Jaguar Land Rover und General Motors.
Wichtiges Zeichen
Laut Greenpeace-Chef Martin Kaiser sei wichtig, dass große Autokonzerne mitmachten. Davon erhofft er sich ein Zeichen für die gesamte Branche. Aus Deutschland ist jedoch nur Daimler mit dabei. Nachträgliche Zusagen wären jedoch möglich. Wegen der Verwendung fossiler Kraftstoffe gehört der Verkehrssektor zu den weltweit größten Verursachern von Treibhausgasen. Eine Mobilitätswende hin zu sauberen Antriebsformen ist nach Einschätzung von Experten für das Erreichen der internationalen Klimaziele von entscheidender Bedeutung.
Abschlusserklärung
Am Mittwoch will die Präsidentschaft einen ersten Entwurf für die geplante Abschlusserklärung veröffentlichen. Die bislang publizierten Stichpunkte werden von Umweltschützern als schwach und unkonkret kritisiert. Frühere Gipfel gingen mehrfach in die Verlängerung. Ziel ist es, die Begrenzung der Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu halten und zu regeln, wie das Pariser Klimaabkommen von 2015 konkret umgesetzt werden soll. Bisher reichen die Pläne bei weitem nicht aus.