Italien macht Alfa Ärger wegen Produktion in Polen

2 Wochen her - 15. April 2024, Krone Zeitung
Italien macht Alfa Ärger wegen Produktion in Polen
Alfa Romeo hat sein neuestes Modell präsentiert – und stößt damit auf Widerstand in der italienischen Regierung. Der Grund: Es soll in Polen produziert werden. Das sei nicht zulässig, sagt Industrieminister Adolfo Urso, weil der Wagen einen italienischen Namen trägt: Milano.

Die Marke Alfa Romeo, die sich im Besitz von Stellantis befindet und in der italienischen Automobilgeschichte verwurzelt ist, stellte am Mittwoch den „Milano“ vor, der nach der Stadt Mailand benannt ist, in der Alfa Romeo 1910 gegründet wurde. Gebaut wird er im polnischen Werk Tychy - als erstes Modell von Alfa Romeo, das vollständig außerhalb Italiens hergestellt wird.

„Milano ist irreführend“
Ein Auto namens Milano kann nicht in Polen produziert werden. Das ist nach italienischem Recht verboten“, sagte der Minister in Turin. Er bezog sich dabei auf ein Gesetz aus dem Jahr 2003, das sich gegen „italienisch klingende“ Produkte richtet, die nicht in Italien hergestellt werden.

„Dieses Gesetz besagt, dass man keine Angaben machen darf, die den Verbraucher in die Irre führen. Ein Auto mit dem Namen Milano muss also in Italien hergestellt werden. Andernfalls handelt es sich um eine irreführende Angabe, die nach italienischem Recht nicht zulässig ist“, sagte Urso.

Die Regierung um die rechtspopulistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni steht seit Monaten mit dem französisch-italienischen Autohersteller Stellantis auf Kriegsfuß. Die Regierung macht Druck für einen Plan zur Steigerung der inländischen Autoproduktion auf eine Million Einheiten pro Jahr. Der CEO von Stellantis, Carlos Tavares, erklärte, dass die Produktion des „Milano“ in Polen statt in Italien den Verkaufspreis um 10.000 Euro senken wird.

Der Autokonzern Stellantis ging im Jänner 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler und der französischen PSA-Gruppe hervor. Zu ihm gehören Marken wie Opel, Peugeot, Fiat oder Alfa Romeo. In Italien beschäftigt der Konzern etwa 43.000 Mitarbeiter – vor der Fusion von 2021 waren es noch mehr als 51.000.

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